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Teilnahme am ZWRD-K (Zentraler Wasserrettungsdienst – Küste)

Veröffentlicht: 13.10.2025
Autor: Hans Greiner

KEINE HAIE, KEINE AUTOS - Salzwasser, Sandstrand, Wind und Wellen: Die tolle Gemeinschaft des Wasserrettungsdienstes an der Küste live erlebt.

Aufgrund der positiven Erzählungen unseres Mitgliedes Finja Dölger, welche bereits 2024 im Einsatz an der Küste war, entschied ich mich dazu, ebenfalls am Zentralen Wasserrettungsdienst–Küste, kurz ZWRD-K, teilzunehmen. Nach ersten Recherchen über die DLRG-Homepage (> Mitmachen > Wasserrettungsdienst > Zentraler Wasserrettungsdienst-Küste) begann alles mit einem Telefonanruf der Servicenummer des ZWRD-K (05723-955 450). Die freundliche Mitarbeiterin am anderen Ende der Leitung beantwortete all meine Fragen zur vollsten Zufriedenheit. Da ich noch nie zuvor im Einsatz an der Küste war, empfahl sie mir aufgrund meiner persönlichen Angaben dann auch gleich eine konkrete Station. Im Nachhineine kann ich sagen, dass ihre Empfehlung absolut gepasst hat und ich das selbst nicht besser hätte auswählen können.

Da ich eine der Badeaufsichten am Badesee Freudenberg bin, wählte ich einen Zeitraum nach dem Saisonende unseres Badesees aus und bekam meinen Urlaubsantrag dafür von der Stadt Freudenberg am Main genehmigt. Also meldete ich mich für den 13. bis 27. September 2025 für die Station Langeoog an. Langeoog ist mit einer Fläche von knapp 20 km² die drittgrößte der Ostfriesischen Inseln im Nordwesten Deutschlands. Dennoch ist sie autofrei und so wirbt die Tourismusabteilung der Insel mit dem Spruch: Langeoog – keine Haie, keine Autos (beides kann ich nach meinem Dienst bestätigen;-).
Nachdem ich die erforderliche Einsatzkleidung für den Einsatz an der Küste komplettiert hatte, wobei mir Andreas Wolz mit Rat und Tat zur Seite stand, packte ich schließlich meine Tasche und machte mich auf den Weg an die Nordsee. Nach der Fährüberfahrt und dem Bahntransfer vom Hafen zum Bahnhof wurde ich vom DLRG Abschnittsleiter am Bahnhof auf Langeoog empfangen, zur Unterkunft begleitet und dort in die Begebenheiten eingeführt. Neben einer Gemeinschaftsküche gibt es drei Bäder sowie Trockenraum und Waschmaschine nebst Trockner. Die bis zu neun Wachgänger, welche auf Langeoog Dienst verrichten, sind in sieben Zimmern untergebracht. Gekocht und gegessen wurde immer gemeinsam.

Jeden Morgen um 9 Uhr begann der Dienst in der Gemeinschaftsküche der Unterkunft mit der Dienstbesprechung und Einteilung der Wachmannschaft auf die drei Türme von Langeoog. Zum Zeitpunkt meines Dienstes war bereits Nachsaison, sodass die Mannschaft nur noch aus fünf Wachgängern plus Wachleiter bestand. Aufgrund dessen wurden nur zwei der drei Wachtürme besetzt, sodass auf jedem Turm immer drei Wachgänger eingeteilt waren. Nach der Besprechung ging es gemeinsam zu den Türmen, welche von 10 bis 17 Uhr besetzt sein müssen.
Dort angekommen wurden zuerst die Fahnen gehisst, dann die Rettungsmittel in Einsatzposition gebracht und danach die Badetafel mit den Angaben von Hochwasser, Niedrigwasser, Badezeit, Temperatur von Luft und Wasser, etc. beschriftet. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Stand des Hochwassers, denn danach richtet sich die offizielle Badezeit. Auf Langeoog ist diese zwei Stunden vor bis eine Stunde nach Hochwasser, denn die Strömung des auf- bzw. ablaufenden Wassers aufgrund des Tidenhubs von 2,70 Metern ist dann am geringsten und das Baden somit am sichersten.

Anschließend begann der eigentliche Wachdienst, welcher nicht nur die offizielle Badezeit beinhaltet sondern von 10 bis 17 Uhr durchgehend ohne Pause erfolgt. Dabei wechselte sich die Mannschaft pro Turm so ab, dass Minimum immer zwei Wachgänger gemeinsam im Einsatz waren. Kaffee- und Pinkelpausen gab es also immer nur alleine. Vorab wurde auch immer geklärt, wer von den Wachgängern im Falle eines Einsatzes zur Rettung ins Wasser geht und wer anschließend die erste Hilfe an Land übernimmt. Die Koordination, Führung und Absetzung von Notrüfen wird dabei dem Wachführer zu Teil.

Zum Glück blieb es während meiner Wachzeit bei kleineren Einsätzen ohne Lebensgefahr. Dennoch bekam ich einen eindrucksvollen Einblick davon, wie anspruchsvoll Rettungsaktionen an der Küste, mit den erschwerenden Bedingungen unter Wind, Wellen und Strömung, im Vergleich zu Binnengewässern sind. Insofern konnte ich viel für mich mitnehmen in Bezug auf den Wachdienst bei uns am Freudenberger Badesee.

Abschließend bleibt zu sagen, dass ich nicht bereut habe einen Teil meines Urlaubs für den Wasserrettungsdienst der DLRG an der Küste einzusetzen. Auch dass ich mich direkt für 14 Tage Dienst entschieden habe hat sich für mich als richtig erwiesen, denn aufgrund der doch bereits recht kurzen Tage Mitte-Ende September, war der Freizeitanteil neben den achtstündigen Dienstzeiten pro Tag sehr eingeschränkt. So jedoch konnte ich trotzdem die wirklich ausgesprochen schöne Insel etwas erkunden und ein bischen Urlaubsflair nebenher genießen. Dennoch sei hier noch angemerkt, dass es anspruchsvolle Tage auf Langeoog waren. Das Wasser war mit ca. 15 Grad bereits recht frisch und der stetige Wind ließ die gefühlte Temperatur deutlich niedriger erscheinen als sie war.

Und, würde ich es nochmal machen? Ja, auf jeden Fall! Alles in allem war es eine positive Erfahrung, denn die tolle Gemeinschaft unter Gleichgesinnten im Auftrag der DLRG hat die Reise zu einem bereichernden Erlebnis gemacht.

Hans Greiner

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